Am 24. April 2010 war es endlich soweit. Das Festwochenende anlässlich des 50-jährigen Jubiläums unseres Trommler- und Pfeiferkorps war gekommen. Für unseren Verein endete damit eine ca. zweijährige Vorbereitungszeit, geprägt vom Einstudieren neuer Stücke und der Organisation eines außergewöhnlichen Wochenendes. Der Verein hatte sich etwas ganz Besonderes zum Auftakt des Jubiläums ausgedacht. Am Samstagnachmittag wurde bei strahlendem Sonnenschein ein Vereinsbaum gepflanzt und von unserem Pastor, unter Beisein vieler Gäste, gesegnet. Es wird zwar noch ein paar Jahre dauern bis die Kastanie erste Früchte trägt und Schatten spendet, aber bis zum nächsten Jubiläum sollte das funktionieren.

Anschließlich fand ein Gottesdienst in der Pfarrkirche statt. Musikalisch wurde dieser gemeinsam von Kirchenchor und dem TPK gestaltet. Zum ersten Mal hatten wir gezielt einige Kirchenstücke geprobt und konnten neben "Großer Gott wir loben Dich" und dem "Sanctus" den Messbesuchern auch Beethovens "Air" darbieten.

Gemeinsam mit den Dorfvereinen und den Ehrengästen zogen wir dann zur grandios geschmückten Mehrzweckhalle, welche sich dann auch schnell füllte. Nachdem die Trommler und Pfeifer ihre "Festuniform" angelegt und sich am Imbiss gestärkt hatten, konnte der Festabend beginnen. Die Gäste wurden auf eine musikalische Zeitreise unter dem Motto "Musik verbindet Generationen" mitgenommen. So bot der Verein klassische Märsche, moderne Spielmanns- und konzertante Musik aus allen Jahrzehnten des Bestehens. Angefangen in den 60er und 70er Jahren mit Stücken wie dem "Lieben-Marsch" und "Preußens Gloria" über die 90er mit dem in Houverath beliebten "Moravanka" bis hin ins neue Jahrtausend mit "Salut Bohemia". Neben der musikalischen Unterhaltung liegt es natürlich in der Natur einer Jubiläumsfeier auch Jubilare des Vereins zu ehren. Für 10-jährige Mitgliedschaft wurden Stefanie Küppers und Lisa Kremer ausgezeichnet. Seit 20 Jahren sind Alexander Fruck sowie Stefan und Klaus Pannhausen für das Trommlerkorps aktiv. Gordon Nevin und Dieter Hoof wurden für 30-jährige aktive Tätigkeit geehrt. Verglichen mit diesen Jungspunden haben die folgenden Kameraden das Vereinsleben noch deutlich länger geprägt. Wilhelm Schnitzler wurde für 60 Jahre aktive Tätigkeit (Gründungsmitglied des TPK und zuvor 10 Jahre beim Tambourkorps 1921 Golkrath e.V. aktiv) mit der Ehrennadel in Gold mit Kranz und Diamant geehrt. Toni Mertens, Hubert Fruck (ebenfalls Gründer) wurden genauso ausgezeichnet wie Franz Josef Frenken, Hans-Josef Schellen und Josef Esser mit der Goldenen Ehrennadel für 50-jährige aktive Tätigkeit in der Volksmusik. Dem Anlass entsprechend spielten die Musiker den Klassiker "Alte Kameraden". Für besondere Verdienste um das Trommler- und Pfeiferkorps wurden Peter Kremer (seit 18 Jahren 1. Vorsitzender) und Franz Josef Frenken (seit 38 Jahren Stabführer) mit der Landes-Ehrenmedaille des Volksmusikerbundes NRW ausgezeichnet.

Aber nicht nur die "alten Hasen" standen am Festabend im Mittelpunkt. Auch unser Nachwuchs präsentierte sich musikalisch bestens. Die U20-Musiker spielten den Marsch "Auf dem Hochrad" und so manch einem im Publikum mag gar nicht ausgefallen sein, dass die Hälfte der Musiker auf der Bühne Pause hatten. Die Zuschauer wurden nicht nur mit musikalischen Highlights, wie dem "Queen-Medley", "Highland Cathedral" und "Castillos en Espana" (einer vierteiligen spanischen Suit), sowie einigen Registerstücken (z.B. "Hang on Sloopy"), sondern auch mit Text und Bild versorgt. In monatelanger Arbeit hatten die Kameraden eine einzigartige Vereinschronik zusammengestellt, die die gesamte Entwicklung des TPK (gespickt mit Kuriositäten) von 1960 an nachzeichnet. Ein ganz besonderer Dank gilt den Freunden des Rheingold Houverath, die (zum wiederholten Male) die Bedienung am Festabend übernommen haben.

Der Wettergott war uns auch am Sonntag treu und belohnte die Gäste beim musikalischen Frühschoppen. So konnten wir viele Vereine aus der Nachbarschaft sowie das Trommler- und Pfeiferkorps Laffeld (der Heimverein unseres Übungsleiters Detlef Backes) begrüßen. Wie üblich darf man in Houverath die Vokabel Frühschoppen nicht wörtlich nehmen. Kurzum, es wurde noch sehr lange gefeiert. Damit ist das Jubiläumsjahr aber noch längst nicht zu Ende. Schließlich besuchen uns die Mühlhauser Musikanten zum großen Oktoberfest.